Einen besonderen Schwerpunkt haben wir in der Behandlung von Essstörungen, insbesondere der Anorexia nervosa (Magersucht) und der Bulimia nervosa (Bulimie). Wir behandeln jede Altersklasse (sowohl Kinder/Jugendliche als auch Erwachsene). Bei Kindern und Jugendlichen nimmt die Zusammenarbeit mit der Kernfamilie einen hohen Stellenwert ein. Bei Erwachsenen können wichtige Bezugspersonen natürlich ebenfalls miteinbezogen werden in den therapeutischen Prozess.
Essstörungen sind ein hoch komplexes Krankheitsbild, was umfangreiche psychotherapeutische Unterstützung erfordert sowie viel Expertise und Fachwissen in der Arbeit mit den Betroffenen.
Bei der Magersucht liegt das Körpergewicht bei einem BMI außerhalb des Normbereichs. Die Betroffenen nehmen ihr Gewicht und ihren Körper häufig verzerrt war (Körperschemastörung) und leiden unter der Angst zu dick zu werden, weshalb sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihr Körpergewicht zu reduzieren. Das Gewicht reduziert sich immer weiter bis hin zu einem lebensgefährlichen Untergewicht, was zu nicht reversiblen Folgeschäden an den lebenswichtigen Organen führen kann. Bei der Magersucht geht es um Kontrolle, Perfektionismus, Zwang, Macht/Ohnmacht, fehlendes Selbstvertrauen und eine ausgeprägte Emotionsregulationsstörung.
Bei der Bulimie liegt das Gewicht der Betroffenen meist im Normbereich. Die Erkrankten leiden unter Heißhunger-Attacken, in denen in kurzer Zeit Unmengen an - häufig hoch kalorischen - Nahrungsmitteln zu sich genommen werden. Um einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, folgt anschließend selbst induziertes Erbrechen (Ess-Brech-Attacken) und/oder die Einnahme von Abführmitteln. Es geht hier um Kontrollverlust und den anschließenden Versuch Kontrolle zu erlangen, ein gestörtes Ich-Gefühl, diffuse Ängste, Scham, eine ausgeprägte Emotionsregulationsstörung.
Beim Binge-Eating leiden die Betroffenen an Heißhungerattacken. Anders als bei der Bulimie werden keine Gegenmaßnahmen - wie zum Beispiel Erbrechen - ergriffen. Die Störung geht mit Übergewicht (Adipositas) einher. Das bedeutet aber nicht, dass Menschen mit Übergewicht automatisch an Binge-Eating leiden. Hier geht es um Rückzug, Kontrollverlust, Traurigkeit, eine ausgeprägte Emotionsregulationsstörung, Scham und Wut.
ist, dass sie ein Versuch der Betroffenen darstellen, überwältigende und überfordernde Gefühlszustände zu regulieren, auszuschalten, zu kontrollieren. Die Erkrankten haben keine ausreichenden Emotionsregulationsstrategien, um im sozialen Alltag zurechtzukommen und "erschaffen" die Essstörung zur Kompensation. Aufgrund dessen macht es den Betroffenen in vielen Fällen große Angst die Essstörung aufzugeben, was fälschlicherweise oftmals als fehlende Therapiemotivation interpretiert wird.
In meiner Praxis werden wir behutsam gemeinsam daran arbeiten, die fehlenden Regulationsstrategien zu entwickeln, so dass Sie die Essstörung nicht mehr benötigen und freiwillig loslassen können. Nur so können Rückfälle - die bei den Essstörungen sehr häufig auftreten - verhindert werden und es kommt zu einer langfristigen Heilung.
Wir möchten Ihnen gerne dabei helfen, wieder frei und selbstbestimmt zu leben.